Spendenkonto Fatima
Aus gegebenem Anlass und weil man in der mobilen Ansicht das Spendenkonto nicht gleich findet, haben wir uns entschlossen, es vorübergehend oben an zu stellen:
Empfänger:
Ev. Auferstehungsgemeinde Gräveneck und Weinbach
IBAN:
DE55 5206 0410 0604 1001 74
BIC:
GENODEF1EK1
Verwendungszweck:
Spende Fatima Center – Abrechnungsprojekt 211001
AKTUELL: Taifun Kristine überflutet Teile des Fatima-Centers
Neuigkeiten (22.10.-26.10.):
Im Fatima-Center selbst stand was Wasser zum Glück nicht sehr hoch - hauptsächlich der Bereich um die Kapelle und um den Fischteich waren betroffen. Die Not in Gebieten rund herum ist jedoch sehr groß. So berichten Ehemalige Heimbewohner,, die nicht mehr in der Gegend wohnen oder gerade nicht dort sind, dass sie über Tage keinen Kontakt zu ihren Familien in der betroffenen Region hatten oder auch noch immer nicht haben. Wenn dann Kontakt zustande kam, waren die Berichte erschütternd: Die Häuser sind im Besten Fall komplett überflutet und der Inhalt völlig durchnässt oder sogar weggespült worden. Aber es gibt auch Schäden an den Häusern, manche werden wohl für immer unbewohnbar bleiben und die Familien müssen wieder ganz von vorn anfangen.
Am 26.10. sind 3 Busse mit 105 Gestrandeten im Center eingetroffen, die zunächst erst einmal verpflegt und provisorisch untergebracht wurden. Dabei haben alle Kinder mitgeholfen um diesen Menschen zu helfen, wenigstens vorübergehend ein Dach über dem Kopf und eine Kleinigkeit zu Essen zu haben.
Leider gibt es schon eine Ankündigung für einen weiteren Taifun, der am 27.10. auf Land treffen soll - wo genau ist noch nicht bekannt, aber es könnten nochmals hohe Regenmengen auf die Region zukommen.
Am 22.10. erreichte uns folgende Email - wir haben sie übersetzt, der Text spricht für sich selbst. Die gute Nachricht ist: Im Heim sind alle wohlauf!
Liebe Katja und Freunde in der Weinbach-Gemeinde,
Wie geht es euch? Wir müssen euch leider mitteilen, dass hier der Taifun Kristine seit gestern, die ganze Nacht und heute wütet - der Klimawandel macht sich in seiner Intensität bemerkbar. Die Waras-Brücke, die unser Dorf San Agustin mit der Straße nach Naga verbindet, existiert nicht mehr. Die gesamte Rinconada, nämlich Iriga City, Nabua, Buhi, Bato, Baao und Bula, Pili, wurde durch schwere Regenfälle überflutet, es gibt sogar Todesopfer unter Kindern und alten Menschen. Viele sind auf die Dächer geflüchtet und bitten um Hilfe.
Bis jetzt hat die ganze Gegend keinen Strom. Ich bin zu einem nahe gelegenen Haus gegangen, wo es einen Generator gibt, nur um mich anzuschließen und euch über die Bicol-Region zu informieren, die der im Zentrum dieses Taifuns Kristine liegt. Doch auch Naga City bittet um Hilfe, da es bis jetzt ebenfalls überflutet war. Bitte helft uns, für die Sicherheit der Bicol-Region während des Ansturms schwerer Regenfälle und massiver Überschwemmungen zu beten.
Gestern Abend gegen 19:00 Uhr haben alle großen Jungs unter der Führung von Arnold unseren Fischteich gerettet. Ihrer Aussage nach fließt das Wasser bereits ab und sie haben Angst, dass die Fische mit ausgeschwemmt werden. Obwohl es bereits dunkel war und es stark geregnet hat, helfen sie sich gegenseitig, die Fische zu retten. Ihrer Aussage nach war die Umgebung unserer Kapelle im Zentrum bereits überflutet.
Wir haben unser Bestes versucht, um Gemüse, Bananen und Kokosnüsse anzupflanzen, mehr Fisch zu produzieren und mehr Produkte aus Wurzelgemüse zu backen, aber nun kommt die Tragödie. Bitte helfen Sie uns, für das Wohl dieser Menschen um uns herum zu beten.
Freunde, ich danke euch allen für eure Unterstützung.
Ich möchte dem hinzufügen: Nach der Flut werden die Kosten für Lebensmittel und Baustoffe ansteigen. Neben allen Gebeten werden daher auch Gelder gebraucht werden - Das Spendenkonto finden sie auf dieser Seite.
(Monika Scharfe)
Herzliche Einladung!
Bericht und Einladung
Nach der letzten Reise ist vor der nächsten Aktion - so könnte man den Sommer beschreiben, wenn es um das Fatima-Center geht. Im Nachklang zur Reise wurde in den vergangenen Jahren oft eine Bildpräsentation vorbereitet, die dann für alle Interessierten angeboten wurde. Mal mit live Musik, meistens mit einem kleinen Speisenangebot. Die diesjährige Reisegruppe plant nun einen etwas anderen Ansatz: Am 23.11. ab 18 Uhr soll es einen gemütlichen Abend geben, der zum Verweilen einlädt. Neben Informationen über die Reise und das Fatima-Center soll auch Zeit zum Essen und plaudern bleiben. Der Abend findet in der TUS-Halle in Weinbach statt - der Erlös aus Getränken und Speisen kommt natürlich dem Fatima-Center zu gute. Sie sind herzlich eingeladen - dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Sie schon zum Unterstützerkreis gehören und zum ersten Mal Kontakt bekommen!
Natürlich gibt es auch Neuigkeiten aus dem Heim zu berichten: Die (Stand 27.07.) beste Nachricht ist sicher, dass das Heim vom verheerenden Taifun am 21.07. nicht besonders betroffen war. Die schönste Nachricht ist, dass es vier Absolventen der Highschool gibt. Hier ihre Nachricht:
These are now po the newly graduates of Fatima.
This has become a 'dream come true' because of your generosity and love for the center.
Words aren't enough to thank you and the whole German friends and community who have been part of the center's journey, but then again we ensure you of our fervent prayers to God be all the glory.
Übersetzung:
Diese sind nun die neuen Absolventen von Fatima. Dank Ihrer Großzügigkeit und Liebe zum Zentrum ist ein Traum wahr geworden. Worte reichen nicht aus, um Ihnen und allen deutschen Freunden und der Gemeinschaft, die Teil der Reise des Zentrums waren, zu danken, aber wir versichern Sie unserer inbrünstigen Gebete Gott sei alle Ehre.
Es ist immer wieder schön, solch dankbare Rückmeldungen zu erhalten.
Leider müssen wir aber auch über Rückschläge berichten: So hat sich die afrikanische Schweinegrippe auch dort wieder ausgebreitet und Schweine der Hauseigenen Zucht betroffen. Bisher mussten 10 Schweine getötet werden, zwei davon zur Vorsorge, sodass sie wenigstens noch eine Verwendung in der Eigenversorgung finden konnten. Das Einkommen durch die Zucht ist jedoch nun weggebrochen. Da sich das Fatima-Center aus Spenden und dem Verkauf eigener Produkte finanziert, ist der Verlust der Schweine ein herber Schlag.
Bei all den großen Veränderungen in den einzelnen Kirchengemeinden fällt es uns Menschen manchmal schwer, dahinter auch die Chancen zu sehen: Dieses Projekt, das für über 30 Jahren damit begann, dass sich zwei junge Menschen aus Weinbach haben berühren lassen vom Schicksal der Armut auf den Philippinen, kann nun weitere Kreise ziehen, wenn Sie als Leserinnen und Leser mithelfen: Das Wort „Spende“ wird oft nur mit Geld verbunden. Sie können aber auch Ihre Worte „spenden“ in dem Sie helfen, das Projekt bekannter zu machen: Laden Sie zum Bilderabend ein, Reden Sie über diesen Artikel (und die aus den vorigen Heften), helfen Sie, das Projekt bekannter zu machen. Wir freuen uns auch, wenn Sie einen guten Platz haben, um Plakate aufzuhängen oder bereit sind, „echte“ Handzettel auszulegen oder Ihre Reichweite in Facebook oder Instagram zu nutzen und unsere „digitalen Handzettel“ zu posten. Und schon jetzt ein Vorgriff in den Dezember: Am 04.12. ist wieder Markt in Weinbach, bei dem das Fatima-Team für Kuchen und Getränke sorgen wird, auch auf der Burgweihnacht am darauffolgenden Wochenende wird es Kaffee, Kuchen und Waffeln mit diesem Spendenzweck geben. Sie sind auch hier herzlich eingeladen!
Reise 2024
Wie viele Menschen aus Weinbach sich für das philippinische Kinderheim „Fatima Center“ engagieren, lässt sich nicht so einfach sagen, denn es sind enorm viele. Alleine beim Ponyfest im letzten Jahr zugunsten des Kinderheims beteiligten sich rund 150 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, rund 70 Kuchenbäcker und –bäckerinnen sowie viele Spenderinnen und Spender. Auch die „Evangelische Auferstehungsgemeinde Gräveneck und Weinbach“ ist sehr aktiv, um dieses Projekt und insbesondere Imelda, die als Kind im Fatima Center lebte und dann Lehrerin werden wollte, um den Kindern dort zu helfen, zu unterstützen. Denn Imelda erkrankte mit 22 Jahren schwer und sie brauchte nicht nur Dialysebehandlungen sondern auch eine neue Niere, die ihre Mutter ihr spenden wollte. Aber das alles ist enorm teuer und die Familie ist arm. So wurde eine große Spendenaktion gestartet, um die Operation zu ermöglichen. Inzwischen ist genügend Geld zusammengekommen, die Operation wurde am 15. März erfolgreich durchgeführt und eine zehnköpfige Weinbacher Reisegruppe hat drei Wochen lang das Fatima Center und auch Imelda besucht.
1990 hatte Katja Dienst zusammen mit Annette Weber das Fatima Center durch ein Workcamp des Kolping Werks in einem dreiwöchigen Arbeitseinsatz kennen und lieben gelernt. Damit wurde der Grundstein gelegt, dass in all diesen Jahren sehr viele Weinbacherinnen und Weinbacher sowie Freundinnen und Freunde aus der Region das Kinderheim immer mehr unterstützten und zu seiner Weiterentwicklung beitragen konnten. Aus Hütten entstanden feste Gebäude, Schulklassen und Kindergarten wurden eingerichtet, Lehrer und Erzieher wurden angestellt. Eigene Erzeugnisse werden angebaut und eine Schweinzucht wird betrieben.
Nun hat Katja Dienst ihre 21. Reise ins Fatima Center absolviert, Björn Rosenkranz seine vierte und zum ersten Mal mit von der Partie waren Hansjörg Ketter, Janne Hartl, Timo, Jörg und Nils Rosenkranz, Carolin Rath, Emily und Johanna Eisenstein sowie Prof. Dr. Heinz Buhr aus Berlin, der sich der Gruppe zwei Wochen lang angeschlossen hatte.
In einem Aufsatz „Abenteuer Philippinen“ hat Janne Hartl ihre Erlebnisse der dreiwöchigen Reise nieder geschrieben. So berichtet sie, dass aufgrund der vielen Sachspenden, die die Gruppe mit auf die Reise nahm, für jeden nur noch ein halber Koffer für private Dinge zur Verfügung stand. „Jeder bekam etwa 15 Kilogramm zugewiesen, der Rest wurde mit den Spenden aufgefüllt. Mit viel Schokolade, Spielzeug, Schulbedarf, Taschenlampen, Sonnenbrillen, Kappen und Kuscheltieren im Gepäck ging es endlich los. Gemeinsame Abfahrt bei Katja, die Aufregung war nun doch ziemlich groß. Wir fuhren zum Frankfurter Flughafen. Dort trafen wir unseren Reisekumpanen Heinz aus Berlin, er begleitete uns für zwei Wochen. Nach einer Zwischenübernachtung in Manila kamen wir im Fatima Center an. Nach einer herzlichen Begrüßung gab es erstmal etwas zu Essen. Wir staunten nicht schlecht, Reis zum Frühstück. Aber daran gewöhnten wir uns schnell. Auf den Philippinen gibt es zu jeder Mahlzeit Reis, dort sagt man: „Rice is life". Bis auf Katja und Björn, die schon einige Male das Kinderheim besucht haben, war es für alle aufregend und neu. Das Gelände war deutlich größer als erwartet, nicht nur einmal haben wir uns verlaufen“.
Die Kinder sangen und stellten sich vor, es gab leckeres Essen und die ersten Kontakte wurden geknüpft. „Schnell war klar, dass wir uns hier so richtig wohl fühlen würden“, schreibt Janne Hartl.
Am nächsten Tag stand der erste Ausflug an: „Es ging nach Balatan, wo Schwester Felicitias, die Gründerin des Fatima Centers, nun lebt. In einem schönen Haus direkt am Strand wurden wir wieder herzlich von Felicitas und ihrer Schwester Lilia empfangen“.
Mittags wieder im Fatima Center angekommen: „Nun ging die Osterwoche so richtig los. Am Straßenrand bestaunten wir eine lange Prozession, bei der jede Familie der Stadt mit einem selbstgebauten Wagen teilnahm. Lichter, Musik und große Bauten ließen uns staunen. Anschließend tauschten wir uns mit den Kindern des Fatima Centers auf einem Bilderabend aus. So konnten sie selbst einmal sehen, wie es auf einem Weinbacher Ponyfest aussieht“.
Abends erlebte die Gruppe in der Kapelle des Fatima Centers einen Gottesdienst mit traditioneller Fußwaschung und Abendmahl. Der Karfreitag begann mit einer Messe, bei der der Kreuzweg dargestellt wurde. Anschließend wurde der Tag genutzt, um mit den Kindern Osternester zu basteln. Außerdem wurden die mitgebrachten Kartenspiele ausgepackt, sie fanden großen Anklang und wurden am Ende der Reise im Kinderheim gelassen.
Der Ostersamstag begann mit einer Einkaufstour auf dem Markt in Iriga. Es wurde Material für die anstehenden Projekte in einem Baumarkt gekauft, außerdem wurden 150 Eier zum Färben als Ostereier besorgt. Die Eier wurden direkt im Anschluss bemalt, die Kinder waren sehr kreativ und alle hatten großen Spaß. Zeitgleich wurde mit den ersten handwerklichen Projekten begonnen. Eine Schranke wurde gestrichen, eine Mauer grundiert und auch eine Tür wurde repariert. Am Sonntag ging es zu einer besonderen Osterzeremonie in die Stadt. Hier wurden Kinder als Engel verkleidet. Der Hauptengel befreit Maria von ihrem schwarzen Umhang, was die Auferstehung Jesu symbolisiert. Diese Tradition der „Easterangels“ gibt es nur auf den Philippinen. Unter großem Jauchzen wurden versteckte Osternester gesucht.
Zu den weiteren Aktivitäten zählte auch eine zweistündige Bootstour über das Meer zur einsam gelegenen Insel „Animasola".
Aber auch das Arbeitspensum im Fatima Center stand im Mittelpunkt: „Wir strichen nahezu den ganzen Tag. Langsam nahm die Wand am Spielplatz Form und Farbe an. Schnell vergingen die Tage, wir hatten uns doch eigentlich so viel vorgenommen. Sogar den Philippinos war es jedoch einfach zu warm, knapp 43 Gad Celsius maßen wir am Mittwoch. Tapfer strichen wir weiter und bereiteten zeitgleich das Essen für die „German Night" am Abend zu. Es sollte Salat, Pizza und Spaghetti Bolognese geben. Anschließend verteilten wir Flipflops an alle. Diese hatten wir ebenfalls vom Spendengeld gekauft,“ berichtet Janne Hartl.
Ein Ausflug auf die eigene Farm des Fatima Centers, wo unter anderem Bananen für die hauseigene Bananenchips-Produktion angebaut werden, folgte. Auch Reisterrassen wurden erkundet. Als die Gruppe dann wieder nach Hause fliegen musste, fiel allen der Abschied schwer. „Und nach einer langen Reise kamen wir erschöpft, aber glücklich und voller neuer Eindrücke wieder in Deutschland an“, so schloss Janne Hartl ihren Bericht.
(Margit Bach und Janne Hartl)