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Wie die Weinbacher Wurst auf die Philippinen kam, das Ponyfest entstand und eine wunderbare Zeit der gegenseitigen Kulturbegegnung begann

Im Rahmen eines „Workcamps“  des Kolping Werks lernten die Weinbacherinnen Katja Dienst und Annette Weber 1990 das Fatima Center kennen. Sehr beeindruckt und tief berührt von den dortigen Erfahrungen, organisierten sie mit Unterstützung der  Workcamp-Gruppe  und finanziellen Fördermittel des Kolpingwerks 1992 die Möglichkeit eines Gegenbesuchs.  So kam Sr La Salette  mit sechs Jugendlichen nach Deutschland und beim Besuch des Elkenhofs in Weinbach entstand die Idee bzw. der Wunsch, auch im Fatima Center Wurst herstellen zu können.  Eine eigene Schweinezucht gab es zu diesem Zeitpunkt bereits im Heim und die Schwester  wusste, Wurst wurde auf den Philippinen  immer beliebter und würde es gelingen, Hausmacherwurst nach Weinbacher Rezept  selbst herzustellen, so  könnte dies eine gute zusätzliche Einnahmequelle für das Kinderheim werden.

Die Idee des ersten Ponyfestes entstand – 1993 liefen die ersten Ponys für das FACE, wurden die ersten Kuchen und natürlich auch Würstchen verkauft. Mit dem  Erlös konnte ein dreimonatiges Praktikum für die zwei jungen Männer Joey und Nappy  zum Erlernen der Wurstherstellung finanziert werden. Die beiden wohnten und lebten bei Familie Dienst,  erlernten die Wurstherstellung bei Familie Hölz auf dem Elkenhof und hospitierten auch in der Metzgerei Mach. Und so nahm die Geschichte des Ponyfestes und der Verbindung zwischen Weinbach und dem Kinderheim Fatima Center ihren Lauf.

Joey kam im Jahr 2000 noch einmal für drei Monate zur Vertiefung seiner Kenntnisse nach Weinbach. Von dem Erlös weiterer Ponyfeste wurden notwendige Geräte angeschafft und z.T. auf die Philippinen verschifft. Aber nicht nur Geräte wechselten das Land – immer mehr Weinbacher und Freunde wurden neugierig, wollten unterstützen und machten sich auf den Weg das Fatima Center persönlich kennen zu lernen.  Inzwischen waren so viele aus der Gemeinde und Umgebung  im Heim und auch die Unterstützung  und das Engagement  hier vor Ort ist ungebrochen (das 10. Ponyfest 2018 war wieder  ein riesiger Erfolg dank der zahlreichen Helferinnen und Helfer), so dass man von einer gewachsenen Partnerschaft sprechen kann, auch wenn es kein offizielles Schild am Ortsrand dafür gibt.

Nun, was ist aber aus der Wurst geworden? Einige Jahre liefen die Produktion und der Verkauf sehr erfolgreich.  Kühlkette, Hygienebedingungen, Wartung der Geräte etc. stellten aber in dem tropischen Klima und mit den nicht seltenen Stromnetzausfällen z.B. durch Taifune immer größere Hindernisse dar, so dass eine Produktion in größeren Mengen irgendwann nicht mehr wirtschaftlich  war. Wurst gibt es jetzt nur noch selten im Heim, dafür aber Dank der Gelder von den Ponyfesten   mehr feststehende – Taifunsichere  Gebäude, in denen die Kinder schlafen können und mehr Lehrer, die den Kindern Bildungs- und damit bessere Zukunftschancen bieten.

Das Fatima Center wird weiterhin regelmäßig besucht und immer wieder finden sich neue interessierte Mitreisende, die über die positive Entwicklung und auch die Sorgen und Nöte  vor Ort (in den regelmäßig stattfindenden Infoabenden mit Bildpräsentation), berichten.

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