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50 Jahre Fatima Center – und wir sind dabei!

Als eine 9-köpfige Reisegruppe im Alter zwischen 16 bis 79 Jahren hatten wir dieses Jahr die besondere Ehre, an der 50-jährigen Jubiläumsfeier des Fatima Centers teilnehmen zu dürfen. Mit unglaublich wertvollen Eindrücken, neu geschlossenen Freundschaften und unvergesslichen Erfahrungen sind wir nun wieder zurück in Deutschland. Gerne würden wir von jedem Tag unserer Reise erzählen, doch in diesem Bericht beschränken wir uns auf die 2 Jubiläumsveranstaltungen.

Um den eigentlichen Geburtstag des Fatima Centers zu feiern, sind wir am Sonntag, den 14.09. morgens um 6 Uhr zur Messe erschienen und haben anschließend feierlich unsere Gastgeschenke an Schwester Felicitas überreicht. Dabei handelte es sich um einen Kupferstich der Großgemeinde Weinbach, ein Edelstahllogo zum 50-jährigen Jubiläum, eine Altardecke, ein Grußvideo und eine Holzstatue der Heiligen Elisabeth von Thüringen mit einer geschichtlichen Abhandlung. Die Heilige Elisabeth widmete ihr Leben der Unterstützung der Armen und Kranken und erschien damit ein stimmiges Geschenk in der Verbindung zum Lebenswerk von Schwester La Salle und Schwester Felicitas. Es haben sich alle sehr gefreut. Schwester Felicitas war besonders von der Heiligen Elisabeth, der Altardecke und von dem Grußvideo gerührt, in dem viele deutsche Freunde Glückwünsche und eine Botschaft zum Jubiläum überbracht haben.

Tagsüber hatten wir viel Spaß mit den Kindern und übten uns in verschiedenen Disziplinen wie Eierlaufen und Sackhüpfen. Als Überraschung servierten wir den Kindern zwischendurch Nutellabrote, die in Windeseile gegessen waren. Nachmittags ging es mit den Vorbereitungen für die German Night weiter, bei der die Reisegruppe traditionell deutsches Essen kocht. Während die einen den Festsaal schmückten, schnibbelten die anderen die Zutaten für das Gulasch und die Salzkartoffeln. Das finale Kochen übernahm dann aber Jessy, unser „Privatkoch“, der uns in den 3 Wochen jeden Tag verwöhnte. Mit einer Verspätung von einer halben Stunde und damit noch mehr als pünktlich nach der „Filipino-Time“, empfangen wir unsere großen und kleinen Gäste mit einem Tor aus Seifenblasen. Nachdem alle glücklich und satt waren, ging es weiter mit unserem Abendprogramm. Mit Stolz und viel Spaß versuchten wir uns im Singen der deutschen Nationalhymne und schmetterten als Zugabe noch das Lied „5 kleine Fische“. Das eigentliche Highlight kam aber erst danach. Wir überreichten die offiziellen Einladungen an die 8 Personen, die im April/Mai 2026 nach Deutschland kommen werden, sowie einen Umschlag mit Geld für die Beantragungsgebühren der Visa. Die Freude und Dankbarkeit waren riesengroß und wir ließen den Tag gemeinsam ausklingen.

Am 24.09. war es endlich so weit. Der Tag war gekommen, auf den alle hin gefieberten hatten und für den bis spät in die Nacht alles vorbereitet worden war. Es war der Tag des offiziellen Jubiläums, zu dem das Fatima Center 1000 Gäste erwartete. Schon im morgendlichen Gottesdienst zeigte sich die feierliche Stimmung. Die Kapelle war bis auf den letzten Platz gefüllt und einige mussten sogar draußen sitzen. Viele trugen weiße T-Shirts, die anlässlich des Jubiläums bedruckt worden waren. Gefeiert wurde die Messe vom Erzbischof von Caceres, einem weiteren Bischof und zahlreichen Priestern, die uns die Prestigeträchtigkeit dieses ganz besonderen Tages vor Augen führten. Nach einem kleinen Snack machten wir es uns auf der Ladefläche von Joeys Pickup bequem und verließen das Heim als 18. Fahrzeug des Autokorsos. Wir fuhren eine Runde durch Iriga City und kamen überraschenderweise als 1. Auto wieder zurück. Die Route war wohl zu Beginn nicht ganz eindeutig geklärt worden! Anschließend hatten wir Zeit, um uns die Verkaufsstände anzuschauen und einige Produkte aus der heimeigenen Herstellung zu kaufen. Als besonders spannend entpuppte sich die Ausstellung zur Geschichte des Fatima Centers, bei der unter anderem Biografien von ehemaligen Heimkindern präsentiert und alte Bilder gezeigt wurden. Um 14:30 Uhr begann der 2. offizielle Teil mit dem Einmarsch der Boy Scouts und der philippinische Nationalhymne. Danach wurden die Tombolapreise gezogen und die Schülerinnen und Schüler führten verschiedene Tänze auf. Vor dem Abendessen machten wir uns blitzschnell für den Abend und die angekündigte Party schick und wurden dann von der „Filipino-Time“ wieder zurück in die Realität geholt. Bis Mitternacht wurde viel getanzt, Livemusik genossen, viel geplaudert und noch mehr gelacht. Besonders bewegend waren die Reden von Katja, die ihre tiefe Dankbarkeit gegenüber diesem besonderen Ort ausdrückte, und einigen ehemaligen Heimkindern, die von ihrer schwierigen Kindheit und der positiven Wendung durch das Fatima Center berichteten. Rückblickend schätzte Schwester Vanise die Zahl der Besucher an diesem Tag auf rund 900 Gäste. Für Schwester Felicitas war dieser Tag besonders emotional mit einer Mischung aus Traurigkeit, Freude und großer Dankbarkeit, da sie damals gemeinsam mit der bereits verstorbenen Schwester La Salle das Heim gründete. Ihrem unerschütterlichen Glauben, aus dem sie viel Kraft zieht und den nicht endende Visionen, welche sie bis heute in die Realität umsetzt, verdanken die Menschen im und rund ums Heim eine kontinuierliche Unterstützung in allen Lebenslagen. Viele Beteiligte vor Ort – besonders Sr. Vanise und vor allem Sr. Felicitas – haben immer wieder ihre große Dankbarkeit für die großartige Unterstützung über die vielen Jahre, die Gruppen, die kommen und auch für die Geschenke ausgedrückt.

Neben diesen zwei besonderen Tagen sind es die vielen neuen Eindrücke, die diese Reise gerade für uns junge Menschen, die das erste Mal außerhalb von Europa waren, besonders gemacht haben. Entgegen unseren Erwartungen war dreimal am Tag Reis zu essen überhaupt kein Problem. Unsere Gaumen wurden jeden Tag aufs Neue mit leckeren philippinischen Spezialitäten verwöhnt. In diesem Zusammenhang ist uns auch bewusst geworden, welchen Stellenwert das Essen auf den Philippinen hat. Es ist ein Ausdruck von Dankbarkeit, von Wertschätzung und es ist keine Selbstverständlichkeit, nicht Hungern zu müssen. Ein weiterer Bereich, der einen großen Stellenwert hat, ist der tiefverankerte Glaube. Er bestimmt nicht nur den Tagesablauf, sondern ist allein durch das viele Singen und Beten ein stetiger Begleiter. Besonders eindrücklich war hier auch die Prozession in Naga, an der Menschenmassen trotz Hitze und langen Wartezeiten mit großer Hingabe teilnahmen. Sehr beeindruckt hat uns auch die Natur mit ihren unzähligen Palmen, den wunderschönen Stränden und der grünen Hügellandschaft. Wir haben uns vor Ort sehr wohlgefühlt, was hauptsächlich an den Menschen lag. Alle haben uns super gastfreundlich empfangen und uns jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, getreu dem Motto „Alles ist möglich!“. Diese Herzlichkeit und Großzügigkeit haben uns sehr berührt. Eines unserer vielen Highlights war der Ausflug ins Schwimmbad, wo wir ein ganzes Becken inkl. Sprungturm und Wasserrutschen für uns hatten. Jeder von uns hatte viel Spaß mit den Kindern zu spielen und zu plantschen und einfach gemeinsam die Zeit zu genießen. Wir alle hoffen, dass es nicht unser letztes Mal an diesem ganz besonderen Ort war.

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