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Nach dem Taifun ist leider vor dem Taifun

Am 25.10. erreichte uns die Nachricht, dass ein Super-Taifun auf die Region Bicol zusteuert, in dem auch das FaCe liegt. Die letzte Info ist Warnstufe drei und schon zeitweise Stromausfall. Man rechnete damit, dass der Storm ganz ausfällt und betete  und hoffte, dass alles gut geht. 

Die gute Nachricht: Alle sind wohl auf!

Die schlechte Nachricht: Der Taifun war stark und hat viele der Bananenstauden umgeknickt und damit die noch nicht ausgereiften Bananen zu Boden gerissen. Die Anlagen wurden verwüstet. Gleich am nächsten Tag machte man sich daran, aufzuräumen. Strom gibt es am 27.10. noch nicht wieder.

Inzwischen (11.11.) gab es einen Weiteren Taifun, der zu weiteren Zerstörungen geführt hat. Kurz nachdem wir die aktuellen Bilder erhielten kam die Nachricht über eine erneute Warnstufe 2, was bedeutet: Der nächste Taifun kommt. So wie es aussieht steuert er genau auf die Region zu, in der das Fatima Center steht. Die letzte Nachricht lautete: Bitte betet... Seit dem (bis 15.11.) war es nicht möglich, Kontakt mit dem FaCe aufzunehmen. Informationen über die allgemeine Lage erhalten wir über ehemalige Heimbewohner, die jetzt aus anderen Teilen der Philippinen berichten - wie z. B. in der folgenden kurzen Nachricht.

In Erwartung des nächsten Taifuns

Ohne Beschreibung, nur mit Übersetzten möchten wir dies auf Sie wirken lassen und die Bitte aussprechen, dass Spenden selten so nötig waren wie gerade jetzt:

Bitte helft uns beten, dass der kommende Taifun nicht so brutal wird wie der letzte. Wir haben nur noch alles eingepackt, gerettet, geborgen und wiederverwertet werden konnte - damit es nicht wieder verloren ist.

Bericht zu Corona Zeiten

Corona beherrscht unseren Alltag, für die Menschen auf den Philippinen hat das Virus jedoch weitaus gravierendere Folgen.

Nachdem wir mit einer sechsköpfigen Reisegruppe (Jacqueline Schöll, Björn Rosenkranz, Thorben Staudt, Lea Kiefer, Mailin Böggemann und Katja Dienst) im März  dieses  Jahres unsere 30jährige Freundschaft mit dem Fatima Center vor Ort feiern wollten, wurde aus großer  Freude starke Angst und Sorge. Nach einem herzlichen Willkommen im Center und Tagen intensiver Begegnungen, gemeinsamen Ausflügen und Arbeitseinsätzen, bestimmte ab 14. März Corona den Alltag auch dort. Der Präsident verkündete den lock down, Schulen wurden geschlossen, eine Ausgangssperre sowie ein Aus- und Einreiseverbot  wurde verhängt. Wir als Reisegruppe konnten gerade noch mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes das Land verlassen bevor die Grenzen geschlossen wurden.

In einem Land wie den Philippinen gibt es in einer Pandemie wenig staatliche Unterstützung. So ist die Arbeitslosigkeit stark gestiegen, die meisten Menschen haben keine Krankenversicherung und das an sich schon desolate Gesundheitswesen stößt sehr stark an seinen Grenzen. Viele Familien leiden bereits Hunger, Ärmere werden noch ärmer und besonders betroffen sind Kinder und alte Menschen.

Im Fatima Center arbeiten alle Kinder und Erwachsene mit Hochdruck in der eigenen Farm. Dank der 20kg Saatgutspende, die wir im März mitbringen konnten, wird Gemüse und Salat angebaut und es konnte auch schon viel geerntet werden. Die eigene Schweinezucht und das heimeigene Reisfeld sichern noch die Ernährung aller Heimbewohner. Zudem versucht man durch den Verkauf von selbst hergestellten Produkten wie z.B. Mango Marmelade, kandierten Pili Nüssen oder Limettensaft den Lebensunterhalt zu sichern. Die Kinder nähen Mund-Nasen-Bedeckungen zum Verkauf, die Bäckerei produziert Backwaren. Alle sind sehr fleißig und kreativ, um in dieser Situation überleben zu können.

Die Schule des Centers hat am 5. Oktober wieder begonnen, allerdings ohne Anwesenheit! Die Schülerzahl ist stark gesunken, die Lehrer und Angestellten erhalten ein sehr reduziertes Gehalt. Die Schüler bekommen ausgedruckte „Lernpakete“, die die Eltern zu festen Zeiten abholen und ausgearbeitet wieder zurück bringen.

Auch auf den Philippinen steigen die Fallzahlen derzeit wieder stark. Zudem ist das Center in großer Sorge, da das afrikanische Schweinefieber sich in der Umgebung  rasch ausbreitet und die eigene Schweinezucht bedroht. Dies wäre eine existentielle Katastrophe für das Heim.

Trotz all dieser Sorgen vor Ort beten Schwester Felicitas und das ganze Heim auch für uns und unsere Gesundheit. In jedem Telefonat gilt ihr Dank immer wieder allen Freunden und Unterstützern hier vor Ort. Die Hilfe in der jetzigen Situation ist wichtiger denn je.

Als ob das nicht alles schon genug wäre: Am 25.10. erhielten wir die Info, dass ein Supertaifun auf die Region Bicol zusteuert, in der das Heim liegt. Jetzt gilt es für uns, dem Gebet zu vertrauen und es zu nutzen, um Gott zu bitten, das Schlimmste (bzw. das noch Schlimmere) vom Heim abzuwenden.

Bleiben Sie gesund, Ihre Katja Dienst und Annette Weber

Gruß von Sr. Felicitas (Übersetzung steht darunter)

My dear Katja and to all our friends and benefactors in Weinbach,

May the blessings of the Lord be with us always!  Warm greetings from the Philippines and from Fatima Center!

We are indeed happy to inform you that after so many postponement and changes of schedule from the Department of Education, the school year 2020-2021 was finally opened last October 5.  This school year is very difficult indeed. There are so many health protocols which we have to observe, i.e. washing of hands, wearing mask and shield and using sanitizers, etc.

Since we have the modular learning, parents come to get module activity sheets for their children once a week for the junior high school and twice a week for elementary grades.

We are indeed grateful for the seeds  you gave us.  The vegetable are helping us very much for our food and also the farmers and the tribal people we are working with. 

To help us support ourselves we make use of some income generating projects  like sewing and selling masks, baking and selling bread, selling lemon juice concentrate from the lemon fruits we harvested from the farm in San Andres.

In the midst of the great difficulties and trials we are experiencing like massive poverty, covid-19 pandemic, corrupt and oppressive government  we feel God's great love for us.  We are still alive and prays and thank God for this great gift of life.  We hope and pray that we can glorify Him as act of thanksgiving by sharing the values of the Kingdom like love, service and care for the least of His children. 

We are planning to observe Christmas by sharing joys and happiness to the poor. We will have Christmas carolling and gift giving to the poorest of the poor families. We are preparing gifts for 100 families, 25 tribals and 75 poor in our village.  Since we cannot go to their home this time.  We will give the gifts to the security guard where the children will sing Christmas carol for them. This way, they can feel the spirit of the coming of Jesus to save all of us.

Friends, we can never thank you enough for all the love you are sharing  with us in our apostolate in serving the least of God's children.  So, this world will be better for all.

May we all be safe and enjoy the blessings of the Christmas Season. Merry and Christmas and a Prosperous New Year 2021.

In Christ,

Sr. Felicitas, DSA and the whole FaCe Family

 

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Übersetzung:

Meine liebe Katja und an alle unsere Freunde und Wohltäter in Weinbach,

Möge der Segen des Herrn immer mit uns sein! Herzliche Grüße von den Philippinen und vom Fatima-Zentrum !

Wir freuen uns in der Tat, Ihnen mitteilen zu können, dass nach so vielen Verschiebungen und Planänderungen seitens des Bildungsministeriums das Schuljahr 2020-2021 am 5. Oktober endlich eröffnet wurde. Dieses Schuljahr ist in der Tat sehr schwierig. Es gibt so viele Gesundheitsprotokolle, die wir einhalten müssen, z.B. Hände waschen, Tragen von Maske und Schild, Verwendung von Desinfektionsmitteln, usw..

Da wir das Modulare Lernen haben, kommen die Eltern einmal wöchentlich für die Junior High School und zweimal wöchentlich für die Grundschule, um Modulaktivitätsblätter für ihre Kinder zu erhalten.

Wir sind in der Tat dankbar für die Samen, die ihr mitgebracht habt.  Das Gemüse hilft uns sehr in unserer Versorgung und auch den Bauern und den Stammesangehörigen, mit denen wir zusammenarbeiten. 

Um Einnahmen zu generieren, nutzen wir Projekte wie Nähen und Verkauf von Masken, Backen und Verkauf von Brot, Verkauf von Saftkonzentrat aus den Limetten, die wir auf der Farm in San Andres geerntet haben.

Bei all den großen Schwierigkeiten und Prüfungen, die wir erleben, wie massive Armut, die Covid-Pandemie oder die korrupte und unterdrückende Regierung, spüren wir Gottes gros- se Liebe zu uns. Wir leben immer noch und beten und danken Gott für dieses große Geschenk des Lebens.  Wir hoffen und beten, dass wir ihn als Akt des Dankes verherrlichen können, indem wir seine Gebote von Liebe, Dienst und Fürsorge für die Geringsten seiner Kinder teilen.

Wir planen, Weihnachten zu feiern, indem wir Freude und Glück mit den Armen teilen. Wir werden Weihnachtslieder singen und den ärmsten der armen Fa-milien Geschenke machen. Wir bereiten Geschenke für 100 Familien, 25 Stammesangehörige und 75 Arme in unserem Dorf vor. Da wir dieses Mal nicht zu ihnen nach Hause gehen können, werden wir die Geschenke dem Sicherheitspersonal übergeben, wo die Kinder Weihnachtslieder für sie singen werden. Auf diese Weise können sie den Geist des Kommens Jesu spüren, der uns alle retten wird.

Freunde, wir können Ihnen nie genug danken für all die Liebe, die Sie in unserem Einsatz im Dienst an den geringsten Kindern Gottes mit uns teilen. So wird die Welt besser für alle.

Mögen wir alle sicher sein und die Segnungen der Weihnachtszeit genießen. Fröhliche Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr 2021.

In Christus, Sr. Felicitas und die ganze FaCeFamilie

 

 

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